Die Josef Wund Stiftung unterstützt seit 2019 das Josef Wund Sinsheimer Modell und im Jahr 2021 zusätzlich das Projekt FreiRäume, damit nachhaltige Strukturen und Angebote für Familienbildung, Kinderschutzprojekte, Integration und Begegnung ausgebaut und vertieft werden.
Damit Kinder gesund und glücklich aufwachsen können brauchen sie eine klare zeitliche und räumliche Verlässlichkeit, ein Grundmaß an haltgebender Ordnung und Regeln, andere Kinder und zu mindestens eine Person, die sie um ihrer selbst willen liebt und annimmt. Im idealen Fall bietet dies das familiäre Umfeld, in einer Erziehungspartnerschaft mit Fachkräften der Kindertagesbetreuung. An dieser wichtigen Nahtstelle setzt das Josef Wund Sinsheimer Modell seit 2019 an. Neben Angeboten der Familienbildung (z.B. in Zusammenarbeit mit dem Jungen Nationaltheater Mannheim) und Familienbegleitung (z.B. im Rahmen des Familientreffs) liegt aktuell der Schwerpunkt auf der Erarbeitung eines Kinderschutzkonzepts zur Prävention von Gewalt im privaten Umfeld und in der Kita. Dabei haben die Fachkräfte und Familien positive Erfahrungen mit den Programmen „EMIL“ und „Faustlos im Kindergarten“ gesammelt. Eltern, deren Kinder noch nicht in die Kita gehen, erhalten ein Bildungsangebot in der städtischen Eltern-Kind-Gruppe. Durch die Förderung der Josef Wund Stiftung kann diese zwei Mal pro Woche für einen größeren Personenkreis zentral angeboten werden. Im Frühjahr 2022 wird eine Vernetzungstagung mit dem Titel „Gemeinsam stark im Kinderschutz - Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Fachkräfte in Sinsheim“ geben.
Mit der Förderung des neuen Projekts FreiRäume zum Aufbau eines Kulturcafé leistet die Josef Wund Stiftung im Jahr 2021 einen Beitrag zum Thema Integration und Begegnung in Sinsheim. Das Projekt FreiRäume soll im ehemaligen Jugendtreff im Stadtteil Hoffenheim durchgeführt werden. Ziel ist es, dort ein Kulturcafé als Ort der Begegnung aufzubauen. Schwerpunkt des Kulturcafés soll eine Reparatur- und Nähwerkstatt mit Cafébetrieb sein. Das Kulturcafé soll regelmäßige Öffnungszeiten für die gesamte Bevölkerung haben, insbesondere aber Personen mit geringen finanziellen Mitteln ansprechen. Diese sollen auf Spendenbasis im Kulturcafé kaputte Kleidung und andere Gegenstände reparieren lassen und sich bei Kaffee, Tee und Kuchen austauschen können. Vor allem für die Näharbeiten sollen neuzugewanderte Menschen mit eingebunden werden, die in diesem Bereich bereits in anderen Ländern beruflich aktiv waren. Geleitet werden soll die Näh- und Reparaturwerkstatt von einer Person mit geringfügigem Beschäftigungsumfang. Zudem soll im ehemaligen Jugendtreff auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen, Brettl-Bühne und Kleinkunst initiiert werden. Hierfür sollen vor allem KünstlerInnen aus der Region angesprochen werden. Regelmäßige „Spieleabende“ sollen ebenso stattfinden wie gemeinsame Aktivitäten der U19 der TSG 1899 Hoffenheim und Geflüchteten.
Foto: städtischer Kindergarten Vogelnest (Hoffenheim) mit freundlicher Genehmigung von Sabine Kaltwasser